Bericht zur Relegation 2017 im Bezirk Ulm und im Verband mit Ulmer Beteiligung
 
Bei der Aufstiegsrelegation im Bezirk Ulm, in der Ulmer Sporthalle am Eselsberg, gab es am Samstagnachmittag und Abend des 6. Mai neben unglaublich spannungsgeladenen Spielen, Nerven zerfetzende Dramatik, Emotionen und Adrenalin pur, alles was den Tischtennissport so faszinierend und einzigartig macht, zu sehen und zu erleben. Auch aus Leutkirch, wo die Damen des SC Berg und die Herren des TSV Erbach um den Aufstieg in die Verbandsliga bzw. Landesklasse kämpften, gab es Erfreuliches zu vermelden.

Bericht Stefan Staudenecker zu den Verbands-Relegationsspielen in Leutkirch:

Nachdem die Damen des SC Berg die Hauptrunde mit Rang 2 in der Verbandsklasse Süd abschloss, konnte man auch das erste Spiel um den Aufstieg in die Verbandsliga gegen Gnadental nach dreieinhalb Stunden siegreich mit 8:5 bestreiten. Jasmin Stocker steuerte hierzu die Hälfte der Punkte bei und blieb ungeschlagen. Gegen den Favoriten Gröningen-Satteldorf lief nach längerer Spielpause dann leider nicht mehr allzu viel zusammen und es konnten nur noch sechs Satzgewinne bzw. ein Ehrenpünktchen durch Lydia Moll erzielt werden. Dennoch kann die Saison für Berg als rundum gelungen betrachtet werden, mal schauen zu was dieser zweite Rang in der Relegation noch reicht. Extrem spannend machten es die Herren des TSV Erbach um den Aufstieg in die Landesklasse, nachdem schon nach der Hauptrunde ein für einen Aufsteiger exzellenter zweiter Platz in der Bezirksklasse zu Buche stand. Beim Aufeinandertreffen mit Giengen sah man beim 8:5 schon wie der sichere Sieger aus, musste aber bis zum letzen Ball zittern, da beim 8:6 das Schlussdoppel bereits verloren hatte und Erbachs Nummer 6 Max Mößlang bereits mit 7:10 im 5. Satz kurz vor einer Niederlage stand, somit war das Unentschieden fast bereits beschlossene Sache. Der Erbacher drehte die Partie noch und gewann mit 14:12 zum umjubelten 9:6-Endstand. Das löste die Anspannung des Teams und nach einer längeren Pause wie bei den Berger Damen war man schnell wieder auf Betriebstemperatur zum "Endspiel" gegen Neresheim, die man nach dem 3:3-Zwischenstand nicht mehr zur Entfaltung kommen ließ und relativ deutlich mit 9:4 bezwang, was den sicheren Startplatz in der neuen Landesklasse bedeutete. Leider waren es sehr wahrscheinlich beruflich bedingt die letzten beiden Spiele von Andreas Katheder für den TSV Erbach, dem ich an dieser Stelle, den neutralen Journalismus einfach mal über Bord werfend, für seine spielerische und menschliche Bereicherung für diesen Verein und für dieses Team danken möchte.

Bericht Hans-Peter Wörtz zu den Bezirks-Relegationsspielen in Ulm:

Wer am vergangenen Samstag an der Ulmer Sporthalle am Weinbergweg vorbeigegangen ist hätte, der großen Lautstärke wegen wohl eher eine Fußball-Veranstaltung, als die Tischtennis – Aufstiegsrelegation des Bezirk Ulm darin vermutet. Viele der teilnehmenden Teams hatten gleich eine ganze Schar an Schlachtenbummlern und Fans aller Altersklassen zur Unterstützung mitgebracht, die dann auch tatsächlich für eine solch tolle Gänsehaut - Atmosphäre und große Lautstärke sorgten. Ob solcher Anfeuerung zeigten die Spieler an allen Tischen noch mehr Kampfeswillen und Einsatz. Keiner konnte sich davor verschließen, wie auch Hans-Peter Rommel vom TTC Ehingen unumwunden zugab. „Da wird man gepuscht, ob man will oder nicht. So etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Ausrichter war dieses Mal die Tischtennis – Abteilung des SSV Ulm 1846, die mit Florian Timmermann und seinem rührigen Helfer – Team, schon Wochen vorher, in die recht umfangreiche Vorbereitung eingestiegen war, um alles vollkommen und umfassend vorbereiten zu können. Hier wurden allen Teams und auch der Spielleitung um Resortleiter Mannschaftssport, Dr. Peter Aulkemayer und Oberschiedsrichter Andreas Wohlgschaft für diese Veranstaltung absolut perfekte Voraussetzungen geboten, wie Peter Aulkemeyer pünktlich um 14 Uhr, zur Begrüßung der Mannschaften, extra noch einmal betonte. Auch den mitgereisten Fans und Zuschauern, die reichlich anwesend waren, fehlte es an nichts. Neben vielen Getränken, war auch für das leibliche Wohl, bestens gesorgt worden. Außerdem standen auch noch Wurst- und Käsesemmeln, Saitenwürste, Debreziner und Chili con carne auf dem Speiseplan.

Direkt nach der Begrüßung der Mannschaften, durch den Resortleiter Mannschaftssport und einigen wichtigen Hinweisen des Oberschiedsrichters ging es dann endlich los. Viele Spieler waren Tage vorher bereits richtiggehend nervös, wie einige unumwunden zugaben und scharrten schon bei der Begrüßung mit den Füßen.

In die beiden äußeren Drittel der Sporthalle beorderte Dr. Peter Aulkemeyer, die Tabellenzweiten Kreisklasse A, die jeweils einen Herausforderer für die drittletzten der Kreisliga ausspielen mussten. Dort trafen dann am einen Ende der Halle die TSG Oberkirchberg I auf den TTC Setzingen I, während sich am anderen Ende der TSV Laichingen I mit dem SC Bach I befasste. Setzingen geriet früh deutlich in Rückstand und war dann auch trotz großer Gegenwehr nicht mehr in der Lage die deutliche 2:9 Niederlage abzuwenden. Ähnlich erging es dem TSV Laichingen I, der ohne seine Nummer 1, Herbert Schmid, antreten musste und gegen die auch wirklich stark aufspielenden Akteure des SC Bach I, an diesem Tag bei seiner 1:9 Niederlage, so nicht den Hauch einer Chance hatte. Was für die nächste Saison sicherlich auch eine Kuriosität sein wird ist die Tatsache, dass der TSV Laichingen nun in der Kreisklasse A bzw. ab der neuen Saison in der Kreisliga, mit gleich drei Mannschaften präsent sein wird.

In der Hallenmitte trafen mit dem TTC Senden-Höll I (um Robert Schillinger) und der SG Griesingen I, die beiden Tabellenzweiten der beiden Kreisliga – Gruppen im Ausscheidungsspiel aufeinander. Nach genau drei Stunden und zwanzig Minuten hochdramatischem Spiel stand mit dem SV Griesingen ein überglücklicher 9:7 Sieger fest. Beide Teams rangen während der gesamten Partie um jeden einzelnen noch so unbedeutend scheinenden Punkt. Im Schlussdoppel unterlagen Robert Schillinger/Jens Rupp gegen Lukas Uhlmann/Ralf Bleyer vom SV Griesingen im fünften Satz mit 9:11 überaus unglücklich. Ein Sieg hier, hätte für Senden-Höll den Gewinn des Spiels, auch bei einem 8:8 Unentschieden und Satzgleichstand bedeutet. Senden war in der Schlussabrechnung um 8 Bälle (600:592) besser. So aber war es Griesingen, das schon eine halbe Stunde später gegen Ludwigsfeld I wieder dran war.

Punkt 18 Uhr beorderte Dr. Peter Aulkemeyer die Mannschaften zur nun alles entscheidenden Aufstiegsrelegation in die Boxen. Die vorher siegreichen Teams spielten dabei wieder an den gleichen Tischen. Außen also der TSV Illertissen I gegen die TSG Oberkirchberg I und der TTC Ehingen I gegen den SC Bach I, während sich die TSF Ludwigsfeld der SG Griesingen I gegenüber sahen.
Ludwigsfeld gelang es hier früh den Herausforderer mit einer 2:1, 5:2 und 7:4 Führung so richtig unter Druck zu setzen. Danach kam Griesingen zwar dann noch einmal auf 6:7 heran, war jedoch auch wegen der großen Kraftanstrengung im Spiel zuvor, augenscheinlich nicht mehr in der Lage, die entscheidende Wende herbei zu führen. So entschied Ludwigsfeld nach genau zweidreiviertel Stunden Spielzeit die Partie mit 9:6 für sich und verbleibt damit in der Bezirksklasse, die ja ab der neuen Saison zur Bezirksliga wird.
Deutlich enger ging es aber in den beiden Begegnungen um den Klasserhalt bzw. Aufstieg in die Kreisliga zu. Der SC Bach forderte dem TTC Ehingen alles ab. Beide Mannschaften spielten mit einer Sieben-Spieler-Taktik, wobei ein Akteur nur im Doppel eingesetzt wurde. Nach einer frühen Führung der Ehinger, den diese bis zum zwischenzeitlichen 8:4 ausbauten, nahm Bach noch einmal alle Kräfte zusammen und kam tatsächlich bis zum 6:8 heran. Dann jedoch war es erneut der Ehinger „Senior“ Hans-Peter Rommel, der mit seinem zweiten Einzelsieg (gegen Ralf Rameiser und Bernhard Kast) und einer wirklich starken Leistung, nach fast dreieinhalb Stunden Spielzeit den Aufstiegsträumen des Gegners ein jähes Ende bereitete und den so wichtigen 9:6 Endstand herstellte. Eine richtig starke Vorstellung lieferte auch Sebastian Abele ab, der im vorderen Paarkreuz zwei Punkte für Ehingen beisteuerte.
Gleich danach war dann auch in der letzten Partie zwischen dem TSV Illertissen I und der TSG Oberkirchberg I Schluss. Hier setzte sich der Herausforderer Oberkirchberg im Schlussdoppel knapp und glücklich mit 3:2 zum 9:7 Endstand durch. Ein 8:8 Unentschieden hätte für Illertissen noch den Klassenerhalt bedeutet. So steigt Oberkirchberg nun in die Kreisliga respektive Bezirksklasse (ab der neuen Saison) auf, während der TSV Illertissen absteigen muss. Direkt nach dem letzten Punkt bildetet sich eine unübersichtliche, tobende und jubelnde Oberkirchberger Spieler-Fan Traube die ausgelassen den Aufstieg feierte, während die Akteure des TSV Illertissen mit hängenden Köpfen sprachlos um Fassung rangen.

Bild 1:
Thomas Schwenkedel (TSV Laichingen/links)  kämpft gegen Bernhardt Häufele (SC Bach/rechts) im letzten Einzel

 


Bild 2:
Björn Thiele (Senden-Höll/links) mit Topspin gegen Markus Braun (SG Griesingen/rechts)


Bild 3:
Michael Erndt (TSF Ludwigsfeld/rechts) bezwingt Markus Braun (SG Griesingen/links) mit 3:2




Bild 4:
Sebastian Abele (TTC Ehingen/hinten) schlägt mit einer famosen Leistung Bernhardt Häufele (SC Bach/vorne) mit 3:1 


Bild 5:
Christian Knoll/Lukas Maucher (TSG Oberkirchberg/rechts) gewinnen mit 3:2 gegen Matthias Fischer/Michael Knuplesch (TSV Illertissen/links) im Schlussdoppel



Bild 6:
Siegerjubel des TSG Oberkirchberg nach dem alles entscheidenden Punkt im Schlussdoppel







Text/Fotos: H.-P. Wörtz